Storytelling ist seit einigen Jahren der grosse Trend bei Kommunikationsfachleuten. Sei es in der Werbung, in der Kommunikation, im PR-Bereich. Storytelling können aber auch Dozierende sehr effizient in Seminaren und Kursen einsetzen.
Teilnehmende an Seminaren oder Lehrgängen schätzen nicht nur die Fachkenntnis der Dozierenden, beziehungsweise der Seminarleitung. Die Fähigkeit zum Wissenstransport ist ebenso wichtig und ein gewisses Charisma schadet natürlich auch nicht. Heute erwarten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Seminaren und Weiterbildungsveranstaltungen das Wiedergeben praktischer und umsetzbarer Tipps und auch etwas «Performance» von den Kursleitenden. Diese Erwartungen kann man erfüllen, indem man unter anderem Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsschatz erzählt. Diese Inputs werden sehr geschätzt, da man Theoretisches gut nachvollziehen und verknüpfen kann. Um diesem Aspekt eine noch intensivere und effizientere Wirkung zu verpassen, ist der Einsatz des so genannten «Storytelling» empfehlenswert. Ein Tool, das sich ausgezeichnet auch im Unterricht einsetzen lässt.
Geschichten helfen, Inhalte zu verknüpfen
Storytelling gehört heute im AdA-Bereich bei der Erwachsenenbildung zum Handwerk. Das Verpacken von Wissen in eine Geschichte ist eine Kunst für sich. Besonders, wenn man sich entscheiden muss, ob man diesen Vorgang crossmedial oder transmedial machen soll. Aber dazu später mehr.
Geschichten wollen Menschen seit Urzeiten hören und erzählen. Sie transportieren vor allem Erfahrung und Empathie – etwas, was der Mensch im Gegensatz zu anderen Lebewesen nicht in jedem Fall selber erwerben muss, sondern sich durch Geschichten aneignen kann. Geschichten ermöglichen uns, Situationen in Gedanken zu durchleben, verschiedene Perspektiven zu erkennen, Ursachen und Folgen zu reflektieren – letztlich Erkenntnisse zu bilden und weiterzugeben. Die Aspekte der Empathie, Identifikation und Nachvollziehbarkeit sind hierbei entscheidend. Oft genug können im Unterricht die vielen Informationen erst dann so richtig verknüpft werden, wenn durch wahre oder auch erfundene Geschichten diese nachvollziehbar werden. Ausserdem: Der Mensch merkt sich Geschichten viel einfacher als jede noch so gut strukturierte Unterlage.
Effizientes Storytelling kann man lernen…
Das Know-how des Storytellings muss jedoch erworben werden. Wer, wenn nicht die HR-Fachpersonen oder spezialisierte Bildungsmanagerinnen und -manager (siehe auch: Mehrwert ja oder nein – Wie «rentabel» ist die betriebliche Weiterbildung?) sollten sich diese Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen. Eigens für Dozierende gibt es die folgende Ausbildungsmöglichkeit: Storytelling – Referate und Ausbildungen kreativ aufpeppen. Hier lernt man, wie personalisierte und emotionalisierte Geschichten genutzt werden, um schnell und effektiv Ausbildungsstoff erlebnisorientiert und spannend zu vermitteln. Grundlage hierfür ist, dass man die wichtigsten Verhaltensweisen und Fertigkeiten kennt, welche die Basis «guter» Geschichten sind.
Seminarteilnehmende in die «transmediale Welt» schicken
Doch nun zur Ausgangsfrage: Welches Storytelling soll man als Ausbildende/r verwenden? Crossmediales oder gar Transmediales Storytelling? Beim Crossmedia-Storytelling geht es darum, die verschiedenen Inhalte auf unterschiedlichen Kommunikationsarten zu verknüpfen und Synergien zu erzeugen. Gerne werden dabei inhaltliche Impulse ausgelöst, die man für die Fortsetzung der Geschichte nutzen kann. Meist jedoch geht es um das Erzählen von Geschichten in einem Universum, das jeweils für sich abgeschlossen ist. Beim Transmedia Storytelling wird eine Geschichte indes über verschiedene Medien und Publikationsplattformen erzählt. Dabei wird der jeweilige Vorteil jedes benutzen Mediums möglichst optimal genutzt. Die Handlung, Dramaturgie und die Charaktere der Geschichte entwickeln sich dabei über die Gesamtheit der benutzten Medien hinweg. Anders als beim Crossmedia Storytelling kann dabei auf jedem Medium ein anderer Teil einer Geschichte erzählt werden, mit anderen Inhalten und Charakteren, wobei ein verbindendes Element bestehen bleiben muss und jedes Medium auch für sich selbst stehen können sollte. Wichtig dabei ist der so genannte «partizipatorische Anteil» in der Geschichte: Die Möglichkeit einer Geschichte eine Wendung zu geben oder sich stark mit den Protagonisten zu identifizieren und in deren «Welt» einzutauchen. Das heisst für den Unterricht: Man kann mit einfachen Übungen zum Beispiel Gruppen bilden und jede dieser Gruppen erzählt sozusagen die Geschichte der vorherigen Gruppe weiter. Dabei soll das ausgehende Lernziel nicht aus den Augen verloren werden. So kann man spielerisch das Erlernte verknüpfen und sogar eine neue Geschichte entwickeln, die im Gedächtnis haften bleibt.