Eine Bauernhofkrippe ist innovativ und vermittelt Kindern bereits während des frühesten Lebensweges einen direkten Bezug zur Natur. Es ist das erfolgreiche Konzept der Kinderkrippe Hüehnernäscht in Uezwil/AG und wurde sogar für den Agro-Preis 2017 nominiert. Um weiterhin auf der Erfolgswelle reiten zu können, muss auch in den internen Abläufen am einen oder anderen Rädchen gedreht werden.
Da lacht das Herz aller, die auf so etwas stehen: Eine fröhliche Kinderschar füttert Zwergziegen, mistet bei den Pferden, holt die Eier im Hühnerstall, kocht und backt mit den Produkten vom Hof: Viele Eltern schätzen es, wenn die Krippe ihren Kindern einen direkten Bezug zur Natur, zu Tieren, zur Herkunft unseres Essens mitgeben kann. Das Motto heisst unter anderem «Sehen, wo das Essen herkommt». Die Bauernhofkrippe ist dementsprechend auch ausgebucht.
Lernbegleitungen auf höchstem Niveau
In diesem Umfeld ist nachhaltige und besonders gute Betreuung wichtig. Und genau so wichtig ist die Ausbildung der Auszubildenden, beziehungsweise eine Ausbildung für Personen, die individuelle Lernbegleitungen durchführen. Für Sandra Schmid Koch, in der Region Uezwil dank ihres Engagements und der tollen Umsetzung der Bauernhofkrippen-Idee äusserst bekannt, war der Fall demnach auch klar: «Ich wollte konkrete Lösungsansätze und viel Inspiration erhalten, wie ich unsere Leute im Betrieb in ihrer Entwicklung und Praxis begleiten und ausbilden kann. Speziell auch im Bereich der Vorbereitung und Organisation. Sei es für Anlässe oder im täglichen Berufsleben. Auch das Erkennen von Lerntypen ist wichtig, damit man weiss, welche Instruktionsinstrumente am effizientesten bei welchen Menschen sind. Jede und jeder lernt, agiert und setzt um nach einem individuellen Muster.» Als Praxisausbilderin mit SVEB-Zertifikat fühle sie sich, so Sandra Schmid Koch, jetzt viel sicherer und effizienter und gleichzeitig habe sie sich ein umfassenderes Wissen im Bereich des Wissenstransfers und der Begleitung von Lernenden angeeignet.
Ausgebucht und beliebt: «Hüehnernäscht» grösster Arbeitgeber in Uezwil
Der Erfolg der Krippe Hüehnernäscht ist evident. Obwohl mangels öffentlicher Finanzierung die Eltern die gesamten Kosten tragen müssen, ist sie voll besetzt. Es existiert sogar eine Warteliste. Als gelernte Bäuerin und diplomierte Kindergärtnerin hat Sandra Schmid Koch die Krippe zu einem tragenden Standbein des Betriebs aufgebaut. Bis zur Schulreife stehen nebst Sandra Schmid Koch zwei weitere Betreuungsfachfrauen sowie eine Lernende im Einsatz. Die Krippe Hüehnernäscht ist der grösste Arbeitgeber in Uezwil (AG). Respekt. Damit sind die Erwartungen an Sandra Schmid Koch hoch. Und diese möchte sie erfüllen. Auch dies war ein Grund, dem Weg zur Praxisausbilderin bei der Lernwerkstatt Olten zu bestreiten.
Das individuelle Begleiten und Beraten von Menschen ist eine der wachsenden Anforderungen in der Aus- und Weiterbildung. Dafür kann man seit etwas mehr als zwei Jahren den anerkannten Abschluss erwerben mit einer 14 Tage dauernden Ausbildung zur Praxisausbilder/in mit SVEB-Zertifikat.
Volltreffer – Bedürfnis erkannt, grosse Nachfrage
Die meisten Ausbildenden sind auf das gesamtschweizerisch anerkannte «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» angewiesen, da es die Aus- und Weiterbildungsinstitute in der Regel verlangen, um einen Lehrauftrag zu erteilen. Das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in bildet Fundament und Einstieg in die Erwachsenenbildung in der Schweiz. 55‘000 sind in dessen Besitz.
Nun gibt es eine interessante Alternative, beziehungsweise zusätzliche Lösung: Vor rund zwei Jahren hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB das «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» lanciert – eine Ausbildung für Personen, die individuelle Lernbegleitungen durchführen. Damit hat man ein Bedürfnis erkannt und mit diesem Angebot voll ins Schwarze getroffen. Der neue Lehrgang spricht Fachpersonen an, die Lernende, Studierende oder Mitarbeitende individuell begleiten und beraten. Wer in der Berufsbildung Einzelpersonen betreut oder neue Mitarbeitende einführt wird von diesem Angebot ebenso profitieren.
Im «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» steht der Gruppenunterricht im Fokus. Zum Erlangen des «SVEB-Zertifikats Praxisausbilder/in» muss hingegen eine mindestens zweijährige Praxiserfahrung in der Lernbegleitung Erwachsener (Einzel-/Zweier-Unterricht) im Umfang von mindestens 150 Stunden nachgewiesen werden. Maximal ein Drittel dieser Stunden kann Bildungsarbeit mit Gruppen ab drei Teilnehmenden sein. Die Praxiserfahrung bildet kein Zulassungskriterium und kann auch erst nach Abschluss des Lehrgangs nachgewiesen werden.