Dominik von Känel: Etwas «verrückt sein» schadet nicht…

Der Mensch ist und bleibt ein interaktives Wesen – auch in Zeiten des virtuellen Unterrichts. Wie aber schafft man es, in der digitalen Welt eine genauso intensive Nähe zu Kursteilnehmenden zu erzeugen wie in einer Präsenzveranstaltung? Zum Glück gibt es Naturtalente wie Dominik von Känel, die wissen wie sowas geht.

Dominik von Känel ist seit 2001 in der Lernenden- und Erwachsenenbildung tätig. Zu seinen Kernkompetenzen gehören die Ausbildung und Führung von Lernenden sowie die Thematiken Präsentations-, Lehr- und Lerntechnik und das Gebiet Methodik/Didaktik. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Detailhandel sowie im Bereich Human Resources. Was ihn auszeichnet: Er hat keine Angst vor Experimenten und kann sich vielen neuen Situationen anpassen, ohne dass seine Wissensvermittlung an Attraktivität verliert.

Und er ist gewissermassen auch ein «Spinner» – natürlich im positiven Kontext: So ist Dominik von Känel begeisterter Marathonläufer und es kommt nicht selten vor, dass ihm die besten Ideen bei seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigung einfallen. Dieses Jahr hat er noch mehr Zeit eingeplant, um Ideen beim Lauftraining zu entwickeln, denn er möchte 2022 mindestens 2000 Kilometer unter die Füsse nehmen. Eine andere «Verrücktheit» ist seine Begeisterung für die Backyard Läufe, eine extreme Form des Langstreckenlaufs über eine unbestimmte Zahl an Runden. Im Unterschied zu üblichen Laufwettbewerben gewinnt nicht die Person mit der schnellsten Zeit. Sieger wird, wer zuletzt noch im Rennen ist. Der Wettkampf fordert den Teilnehmern besondere physische und psychische Leistungsfähigkeit ab: Im Gegensatz zu anderen Wettläufen wissen die Teilnehmenden hierbei weder welche Distanz insgesamt gelaufen werden muss, noch wie lange das Rennen dauert (mehr Infos über Backyardläufen).

Je verrückter die Performance, desto besser die Ideen?

Dominik von Känel: «Beim Laufen kommen mir jeweils die besten Einfälle – und je verrückter meine Distanzläufe sind, desto besser werden die Ideen.» Ausserdem könne er auch den Kopf freimachen und so Platz schaffen für den Freigeist. Nach dem Laufen sei er dann jeweils wieder frisch für neue Konzeptideen oder Optimierungen. Dominik von Känel ist zudem überzeugt, dass Ausbildende wie auch andere Berufsleute eine körperliche Fitness haben sollten, um die mentale Fitness zu unterstützen: «Als Ausbilder sind die Tage in der Regel ja anstrengend und es wird verlangt, dass man abliefert. Eine solide physische Ausdauer und ein gesunder Lebensstil sind da sehr hilfreich.»

Authentisch sein – auch im Online- oder Hybridunterricht

Dominik von Känel setzt in seiner Arbeit vor allem auf Authentizität. Das ist für ihn auch der Schlüssel zu einem erfolgreichen Unterricht – im virtuellen Raum erst recht. «In meiner langjährigen Arbeit in der Ausbildung von Lernenden und erwachsenen Personen habe ich den Menschen immer als Individuum gesehen und so akzeptiert wie er ist. Dies seit rund 20 Jahren.» Dominik von Känel möchte die Bildungsfachleute fit machen für die digitale und virtuelle Bildungszukunft. «Mein Bestreben ist dem Menschen – sei es in einem Coaching oder in einer Ausbildung – die Chance zu geben, sich Wissen anzueignen oder Wissen freizulegen. Mir ist dabei eine ehrliche und offene Haltung wichtig. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass man anderen Menschen mit Respekt begegnet. Ich freue mich meine positive Lebenseinstellung mit ihnen zu teilen.» Und dies tut er mit Vertrauen und Ehrlichkeit, die als Grundlage für Veränderung und Horizonterweiterung – aber auch für den Wissenstransfer – förderlich sind. Nicht zuletzt aber soll seine Begeisterung anstecken, sagt der Ausbilder mit eidg. Fachausweis, der die Höhere Fachprüfung zum eidg. Dipl. Betriebsausbilder absolviert hat, zudem auch HR-Fachmann mit eidg. Fachausweis ist und ehemals als Detailhandelsspezialist mit eidg. Fachausweis schon seine interaktiven Fähigkeiten mit den Kundinnen und Kunden ausleben konnte. «Ich habe den Leuten nicht nur die Sportausrüstungen verkauft, sondern auch die Customer Journey dazu. Wenn jemand eine Skiausrüstung kaufte, konnte er es nicht erwarten, auf die Piste zu gehen. Genau so soll es auch sein, wenn es um den Unterricht bei mir geht», sagt von Dominik Känel.

Spannende Perspektiven für die Zukunft

Es seien spannende Zeiten, sagt Dominik von Känel. Das reine Distance Learning sei zwar nunmehr etabliert und immer eine gute und machbare Alternative. Aber: Die Zukunft sei definitiv «blended» und dies sei auch gut so, betont er. Von Känel befasste sich bereits lange vor der Covid-Pandemie mit den Formen und Konzepten des Distance Learnings. Danach wagte er sich in die Selbstständigkeit und unterrichtet nun auch in den Lehrgängen «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» und «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» im Blended Learning-Setting. Diese Kurse hat er mitgestaltet und mitkonzipiert. Es mache ihm Spass, Lernwerkstatt-Live-Webinare zu geben und den Bildungsfachleuten die aktuellen, aber auch zukünftigen Tools vorzustellen. Es ist schön zu sehen, wie hungrig die Kurs- und Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer sind nach den neuen Möglichkeiten der Wissensvermittlung und wie begeisterungsfähig sie sind, mit den neuen Digitalen Tools zu arbeiten.»