Die Erwachsenenbildung bietet ambitionierten Berufsleuten eine Chance, sich vielfältig weiter zu entwickeln und sowohl für sich selbst wie auch für den Joballtag den Horizont zu erweitern. Um Fuss zu fassen in der Erwachsenenbildung ist das SVEB-Zertifikat zwingend notwendig.

Der Trend bleibt: Viele wollen sich einen Berufswunsch erfüllen und sich zu Coaches, Mentorinnen und Mentoren oder Erwachsenenbildner/innen entwickeln. Denn im aktuellen und künftigen Arbeitsmarkt sind diese Berufsleute gefragt. Um aber Fuss zu fassen in der Erwachsenenbildung ist das SVEB-Zertifikat zwingend notwendig.

Dreistufiges Weiterbildungssystem

Wer sich auf den Weiterbildungsbereich spezialisieren möchte, kann den eidgenössischen Fachausweis Ausbilder/in erlangen. Er baut auf dem SVEB-Zertifikat Ausbilder/in auf und setzt den Besuch von fünf weiteren Modulen sowie vier Jahre Praxiserfahrung voraus. Während das SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Durchführung von Lernveranstaltungen zur kompetenten Kursleitung im vorgegebenen Rahmen befähigt, bereitet das SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Einzelbegleitung auf das individuelle Begleiten und Beraten von Lernenden, Studierenden oder Mitarbeitenden vor. Ausbilder/innen mit eidgenössischem Fachausweis entwickeln autonom Kurse. Der Abschluss bringt erwachsenenbildnerische Kompetenz und erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das anschliessende eidgenössische Diplom Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin ist auf Personen mit Führungsfunktionen in einer Bildungseinrichtung zugeschnitten. Dieses AdA-Baukastensystem hat sich über die Jahrzehnte als sehr effizient erwiesen.

SVEB Zertifikat: Eintrittsticket in die Erwachsenenbildung

Aufschlussreich ist die neue Statistik des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) für das Jahr 2022: In der Schweiz verfügen per Ende 2022 demnach 63’406 Personen über das SVEB-Zertifikat Ausbilder/in und 13’586 Bildungsfachleute über den eidg. Fachausweis Ausbilder/in. 195 Personen tragen den Titel Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom. Die Statistik zeigt ausserdem auf, dass Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung nach wie vor sehr beliebt sind.

Das AdA-Baukastensystem bietet erfahrenen Ausbildenden auch die Möglichkeit, die Modulzertifikate der AdA-Abschlüsse über den Nachweis bereits vorhandener Kompetenzen zu erwerben. Diese Gleichwertigkeitsbeurteilung ersetzt den Kursbesuch. Im Jahre 2022 waren 98 (2021: 109) Gleichwertigkeitsbeurteilungen erfolgreich. In der Schweiz bieten per Ende 2022 genau 122 (2021: 112) anerkannte Institutionen Weiterbildungen aus dem AdA-Baukastensystem an, 101 (2021: 91) davon in der Deutschschweiz. 69 (2021: 60) Anbieter haben nur das SVEB-Zertifikat Ausbilder/in in ihrem Angebot, 31 (2021: 30) Schulen bieten alle sechs Module zum eidg. Fachausweis an und 1 Anbieter (Lernwerkstatt Olten) hat den Lehrgang zum eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in in seinem Programm. Die Lernwerkstatt Olten bietet alle drei Weiterbildungen an und ist mit ihren 30 Standorten die grösste Anbieterin.

Revision der Lehrgänge: Bildungslandschaft verändert sich

Aktuell werden die Abschlüsse des AdA-Baukastensystems revidiert (letztmals fand dies im Jahre 2015 statt). Die Lehrgänge SVEB-Zertifikat Ausbilder/in, Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis und Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom werden an die nötigen Kompetenzen der Bildungsfachpersonen von morgen angepasst. «Die Lernwerkstatt Olten bietet bereits seit August 2022 den Lehrgang Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis nach neuem System an. Der Lehrgang Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom wird ab 2023 nach neuem Baukasten angeboten. Die Revision von Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen ist ein normaler Prozess. Mit der Weiterentwicklung und Revision des AdA-Baukastensystems wird sichergestellt, dass das Aus- und Weiterbildungspersonal von
morgen über jene Kompetenzen verfügt, die es im veränderten Umfeld benötigt, um professionell und qualitativ hochstehend arbeiten zu können», sagt Lernwerkstatt CEO Daniel Herzog.

Kompetenzen erweitern für einen sinngebenden Job

Was macht aber eine (berufsbegleitende) Weiterbildung ausserdem noch attraktiv? Die Lernwerkstatt Olten befragt hierzu regelmässig ihre Kunden nach dem Grund einer Weiterbildung im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching oder Betriebliches Mentoring: Die meisten Personen möchten in erster Linie ihre persönlichen Kompetenzen erweitern und einen interessanten Job mit einer sinngebenden Aufgabe bekleiden. Weiter will man die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und vereinzelt ist die Motivation, eine Weiterbildung zu absolvieren, auch mehr Lohn zu erhalten.

SVEB-Zertifikate – eindrückliche Entwicklung

Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Anzahl der erworbenen SVEB-Zertifikate und Fachausweise Ausbilder/in massiv erhöht. Hier die aussagekräftige Statistik:

Anzahl SVEB-Zertifikate Ausbilder/in – Durchführung von Lernveranstaltungen (früher: Kursleiter/in) in der Schweiz 1996-2022:
1996-1999: 2313
2000-2003: 3365
2004: 4017
2005: 2204
2006: 2423
2007: 3097
2008: 2766
2009: 2424
2010: 3126
2011: 3034
2012: 2910
2013: 3327
2014: 3002
2015: 3155
2016: 3034
2017: 3236
2018: 2709
2019: 2779
2020: 2618
2021: 2777
2022: 2753
Total: 61’078

Anzahl SVEB-Zertifikate Ausbilder/in – Einzelbegleitung (früher: Praxisausbilder/in) in der Schweiz, 2016-2022:
2016: 62
2017: 244
2018: 330
2019: 362
2020: 352
2021: 470
2022: 508
Total: 2328

Anzahl Fachausweise Ausbilder/in in der Schweiz, 2000-2022:
2000: 577 (inkl. Übergangsregelung SVEB-Zertifikat 2)
2001: 348
2002: 353
2003: 440
2004: 519
2005: 618
2006: 708
2007: 649
2008: 828
2009: 694
2010: 729
2011: 662
2012: 670
2013: 768
2014: 823
2015: 538
2016: 504
2017: 521
2018: 474
2019: 546
2020: 519
2021: 542
2022: 556
Total: 13’586

Anzahl eidg. Diplome Ausbildungsleiter/in in der Schweiz, 2006-2022:
2006-2007: 21
2008: 22
2009: 12
2010: 3
2011: 8
2012: 10
2013: 5
2014: 5
2015: 21
2016: 11
2017: 14
2018: 15
2019: 22
2020: 7
2021: 10
2022: 9
Total: 195