Eine der wachsenden Anforderungen in der Aus- und Weiterbildung: Das individuelle Begleiten und Beraten von Menschen. Dafür kann man sogar einen anerkannten Abschluss erwerben. Seit zwei Jahren ist es nun möglich, mit einer 14 Tage dauernden Ausbildung als Praxisausbilder/in anerkannt zu werden. Das Angebot erfreut sich einer steigenden Nachfrage.

Das Bedürfnis nach einer anerkannten Weiterbildung zur Praxisausbilderin / zum Praxisausbilder war vorhanden. Aber dass nach zwei Jahren Existenz dieser neue Abschluss sich nicht nur in der Branche etabliert hat, sondern im Weiterbildungsmarkt sogar zu einem «Renner» wurde, hat alle positiv überrascht. Oder etwa doch nicht?

Die meisten Ausbildenden sind auf das gesamtschweizerisch anerkannte «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» angewiesen, da es die Aus- und Weiterbildungsinstitute in der Regel verlangen, um einen Lehrauftrag zu erteilen. Das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in bildet Fundament und Einstieg in die Erwachsenenbildung in der Schweiz. 44‘000 sind in dessen Besitz.

Volltreffer – Bedürfnis erkannt, grosse Nachfrage

Nun gibt es eine interessante Alternative, beziehungsweise zusätzliche Lösung: Vor rund zwei Jahren hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB das «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» lanciert – eine Ausbildung für Personen, die individuelle Lernbegleitungen durchführen. Damit hat man ein Bedürfnis erkannt und mit diesem Angebot voll ins Schwarze getroffen.

Der neue Lehrgang spricht Fachpersonen an, die Lernende, Studierende oder Mitarbeitende individuell begleiten und beraten. So können sich beispielsweise Bildungsfachpersonen im Gesundheitsbereich oder an Institutionen für Menschen mit Behinderung optimal für ihre Funktion qualifizieren. Wer in der Berufsbildung Einzelpersonen betreut oder neue Mitarbeitende einführt wird von diesem Angebot ebenso profitieren.

Praxisnachweis nötig

Im «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» steht der Gruppenunterricht im Fokus. Zum Erlangen des «SVEB-Zertifikats Praxisausbilder/in» muss hingegen eine mindestens zweijährige Praxiserfahrung in der Lernbegleitung Erwachsener (Einzel-/Zweier-Unterricht) im Umfang von mindestens 150 Stunden nachgewiesen werden. Maximal ein Drittel dieser Stunden kann Bildungsarbeit mit Gruppen ab drei Teilnehmenden sein. Die Praxiserfahrung bildet kein Zulassungskriterium und kann auch erst nach Abschluss des Lehrgangs nachgewiesen werden.

Ergänzungsmodul vorhanden

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in» kann innerhalb von fünf Jahren ein fünftägiges Ergänzungsmodul besucht werden. Das Ergänzungsmodul führt – zusammen mit der erforderlichen Unterrichtspraxis – zum SVEB-Zertifikat für Kursleitende. Dieses gilt als Teilabschluss des Titels «Ausbilder/in mit eidgenössischem Fachausweis». Mit dem neuen Angebot ist es dem SVEB gelungen einem lang gehegten Wunsch von Bildungsinteressierten nachzukommen und eine Lücke im AdA-Baukastensystem zu füllen.