Human Resources – Mitarbeitende, Lernende und Leitende – sind Basis, Potenzial und Kraft eines jeden Unternehmens. Sie zu rekrutieren, sie in ihrem Arbeitsverhältnis zu betreuen und dafür zu sorgen, dass sie sich entfalten können, gehört zum Berufswunsch und Ziel vieler. Doch wie bringt man seine HR-Karriere ins Rollen?
Die Werdegänge von Personalfachpersonen, die HR-Abteilungen führen oder darin arbeiten, sind bunt und vielfältig. Darunter sind KV-Abgänger/innen, die in einer Personalabteilung ihre ersten Berufserfahrungen sammelten und die Karriereleiter hochgestiegen sind. Aber auch Selbstständige, welche die Personaladministration in die eigene Hand nehmen mussten. Oder absolute Greenhorns und Quereinsteiger/innen aus anderen Berufen, die in den Personalbereich hineingestolpert sind beziehungsweise es geschafft haben, dort Fuss zu fassen.
Insbesondere Personen aus einem anderem Berufsfeld, die sich einen Job im HR erträumen, fallen dabei positiv auf. Und zwar mit ihrer Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Flexibilität. Quereinsteiger/innen bringen gute Argumente mit, warum genau sie die gesuchten Fachleute von morgen sind. Das Feuer für den Traumjob lodert bei jemanden, der quereinsteigen will, meist sehr stark. Dieses verinnerlichte Ziel macht Quereinsteiger/innen zielstrebig und lernbereit. Durch ihre Hintergründe aus anderen Branchen oder Berufen bringen sie übertragbare Skills mit oder können zwischen verschiedenen Abteilungen Brücken schlagen. Sie bringen frischen Wind und neue Perspektiven mit.
Breit abgestütztes Weiterbildungssystem
Für eine Weiterbildung im HR-Bereich stehen sowohl im Bereich der Höheren Berufsbildung (Tertiär B) als auch auf Hochschulstufe (Tertiär A) umfangreiche Angebote zur Verfügung. Die beliebtesten Weiterbildungen verantwortet die Trägerorganisation «Human Resources Swiss Exams». Diese setzt sich aus dem schweizerischen HR-Verband HR Swiss, dem Kaufmännischen Verband Schweiz, dem Schweizerischen Arbeitgeberverband, dem schweizerischen Verband der öffentlichen Personalvermittler swissstaffing und dem VSAA Verband schweizerischer Arbeitsmarktbehörden zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, der Wirtschaft top ausgebildete HR-Profis auf allen Ebenen zur Verfügung zu stellen.
Dreistufiges Angebot
Egal, wie quer oder gradlinig der eigene Lebenslauf verläuft, um seine Karriere im HR ins Rollen zu bringen und grundlegendes Know-how aufzubauen, bildet das Zertifikat HR-Assistent/in HRSE den idealen Einstieg nach einem Lehrabschluss oder nach einer Maturität. Die Zertifikatsprüfung findet jährlich zweimal statt. Alleine an der Prüfung im März 2023 haben schweizweit 1116 Personen das Zertifikat erlangt. Dies entspricht einer Bestehensquote von 76,4%.
Auf das Zertifikat baut die eidgenössische Berufsprüfung HR-Fachmann/HR-Fachfrau auf. Dieser Fachausweis ist schweizweit der beliebteste. 2022 bestanden bei einer Quote von 74,6% 942 Personen die Prüfung. Die Fachrichtung A «Betriebliches HR-Management» war mit 797 Abschlüssen die meistgewählte Variante. Die Fachrichtungen «Öffentliche Personalvermittlung» und «Private Personalvermittlung und -verleih» wählten 95 beziehungsweise 50 Personen. Die Berufsprüfung gilt für viele Aufgaben im HR-Bereich als Voraussetzung. HR-Fachleute zeichnen sich durch fundiertes HR-Spezialwissen und
Berufserfahrung aus.
Die Höhere Fachprüfung Leiter/in Human Resources, als dritte Stufe, befähigt zum Leiten auch grösserer HR-Abteilungen sowie zur strategischen Weiterentwicklung der Personalpolitik und der Unternehmenskultur. 2022 haben nur gerade 15 Personen die Prüfung erfolgreich bestanden, was einer Quote von 75% entspricht. Dieses Bild zeigt sich auch in anderen Branchen. Während die Berufsprüfungen oftmals sehr beliebt sind, können auf Diplomstufe nur noch wenige Personen begeistert werden. Hier gibt es viele interessante Konkurrenzangebote der Hochschulen. Im grossen Angebot an CAS, DAS und MAS finden auch HR-Profis spannende Möglichkeiten.
«Ich will etwas mit Menschen machen»
Diese Hauptmotivation wird vielfach am Anfang einer Karriere im Personalbereich genannt. Man rekrutiert neue Talente, ist in der Personalentwicklung involviert, führt Gespräche mit Mitarbeitenden und berät Führungspersonen bei personellen Anliegen.
Dennoch darf man sich davon nicht irreführen lassen. Viele der täglichen Aufgaben finden im stillen Backoffice statt. Dort begleitet man Mitarbeitende administrativ vom Ein- bis zum Austritt, wie zum Beispiel bei der Vertragsausstellung, der Lohnverarbeitung oder in Fragen zu Arbeits- oder Sozialversicherungsrecht. Nicht zu vergessen ist dabei die besondere Rolle, die eine HR-Abteilung in einem Unternehmen einnimmt. Sie ist die Vermittlerin zwischen den beiden Vertragsparteien – Abeitnehmer/in und Arbeitgeber/in. Sie muss die Interessen beider Seiten möglichst in Einklang bringen. Diese Sandwich-Position ist herausfordernd und braucht Kommunikationsgeschick, Professionalität und Feingefühl.
Die ideale HR-Fachperson
Neben der Ausbildung sind bei Personalfachpersonen einige Persönlichkeitsmerkmale von Vorteil. Je nach Branche, Unternehmen und Schwerpunkt der HR-Aufgaben kann das stark variieren. Wer aber Kommunikationstalent, Begeisterungsfähigkeit, Empathie, Konfliktfähigkeit, Resilienz, ausgeprägte Soft Skills, Lösungsorientierung, Zahlengeschick, analytisches und vernetztes Denken sowie organisatorische Fähigkeiten mitbringt, besitzt gute Grundvoraussetzungen, um im einer Personalabteilung zu reüssieren.
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Die Lehrgänge des dreistufigen Weiterbildungssystems für Fachpersonen im HR werden mit 50% Bundesbeiträgen subventioniert.