Künstliche Intelligenz (KI) wird die Gesellschaft und somit auch die Bildung massiv verändern. Welche Chancen und Gefahren bietet diese Technologie? Was liegt näher, als dazu gleich die KI selber zu befragen. Der Autor unterhielt sich mit ChatGPT.
ChatGPT, bitte stelle dich kurz vor.
ChatGPT: «Ich bin ChatGPT, ein künstlicher Intelligenz-Assistent, der darauf trainiert wurde, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. Ich basiere auf der Transformer-Technologie und habe das Potenzial, in vielen Bereichen eingesetzt zu werden, von der Bildung über die Medizin bis hin zum Kundenservice. Ich bin hier, um Fragen zu beantworten und bei Problemen zu helfen.»
Du bist doch nur ein Hype?
ChatGPT: «Ich bin kein Hype, sondern eine bedeutende technologische Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz. Ich bin ein Sprachmodell, das darauf trainiert wurde, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. Ich habe das Potenzial, viele verschiedene Anwendungen in verschiedenen Branchen zu haben, von der Bildung über die Medizin bis hin zum Kundenservice. Es ist wichtig, die Grenzen und Herausforderungen zu erkennen und kontinuierlich an der Verbesserung der Technologie und ihrer Anwendungen zu arbeiten.»
Welche drei Chancen und Gefahren bietet aus deiner Sicht die künstliche Intelligenz in der Erwachsenenbildung?
ChatGPT: «In der Erwachsenenbildung bieten sich durch künstliche Intelligenz viele Chancen, wie die Personalisierung von Lerninhalten, die Effizienzsteigerung durch die Automatisierung von administrativen Aufgaben und die Zugänglichkeit für eine grössere Anzahl von Menschen durch Lernmaterialien in verschiedenen Sprachen und Formaten.
Allerdings gibt es auch Gefahren, die mit dem Einsatz von KI in der Erwachsenenbildung einhergehen. So kann KI ungenau sein, wenn sie nicht richtig trainiert oder programmiert ist, was zu ungenauen Lerninhalten und -ergebnissen führen kann. Zudem kann der Einsatz von KI zu einer erhöhten Überwachung und Datensammlung führen, was die Privatsphäre der Lernenden beeinträchtigen kann. Schliesslich besteht das Risiko, dass Lernende zu sehr von KI abhängig werden und ihre kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht mehr unabhängig nutzen und weiterentwickeln.»
Vielen Dank für das Interview, lieber ChatGPT.
Verblüffend, beängstigend, surreal. Diese Gedanken hatte der (menschliche) Autor dieses Artikels beim «Gespräch» mit ChatGPT. Noch verfügt KI über keine Emotionen und sie kann keine Beziehungen zu den Lernenden aufbauen. Ihr fehlt die Möglichkeit zu sozialen Interaktionen und sie trifft keine moralischen Entscheidungen. Auch kritisches und kreatives Denken bleibt vorläufig uns Menschen vorbehalten. Bildungsanbieter müssen sich aber jetzt mit der neuen Technologie auseinandersetzen und ihre Mitarbeitenden und Dozierenden im Bereich KI ausbilden. Die Rolle der Kursleitenden wird sich verändern, weg von der Wissensvermittlung hin zur Lernbegleitung. Lehrpläne, Lehr- und Lernmethoden müssen angepasst werden. Und die Art von Prüfungen sollte überdacht werden, wenn plötzlich ChatGPT und Co die Fallstudie lösen und nicht mehr die Studierenden.
Den Schritt zurück gibt es nicht. KI wird unser Leben und auch die Bildung enorm verändern. Und diese Veränderung wird schneller da sein, als uns vielleicht lieb ist.