Innovativ denkende und agierende Dozierende sind sehr gefragt. Speziell in den Bereichen IT, Neue Medien und Interkulturelles Training und immer mehr auch in der Lernenden-Ausbildung. In diesem Umfeld ist Adrian Krebs unterwegs. Einer, der sich nicht mit «0815»-Setups und Konventionen zufriedengibt.

Adrian Krebs erlebt lieber ein Abenteuer in der Nähe des Nordpols als etwa Ferien auf den Malediven. «Nichtstun ist mir ein Graus», sagt der Absolvent des Lehrgangs «Ausbilder mit eidg. Fachausweis» bei der Lernwerkstatt. Als Typ würde sich der CEO von TIE International «schon eher als etwas verrückt» bezeichnen: «Ich renne gerne in Hochalpinen Gefilden, teilweise auch mit Sneakers über Gletscher. Im Winter mache ich gerne Skitouren.» Herausforderungen sind sein Ding. Und so verhält es sich auch im Job und bei der Wahl des Weiterbildungsangebots für seine Mitarbeitenden, die alle das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in bei der Lernwerkstatt absolvieren. Das ist ihm sehr wichtig. Denn eines ist klar feststellbar: Die Methodik habe sich, so Adrian Krebs, in den letzten Jahren stark verändert. Neben dem klassischen Frontalunterricht und der Vermittlung von Wissen müsse man die Handlungskompetenz viel stärker ins Licht rücken. Ebenfalls auch die Sozial- und Selbstkompetenzen der Lernenden. «Genau deshalb müssen wir unseren Unterricht sehr interaktiv gestalten und aufzeigen können, wie etwas gemacht wird und wie man recherchiert. » Dies habe mitunter auch zur Konsequenz, dass die Klassengrössen abnehmen.

Unterrichtsblöcke mit realen Projekten und Kunden

Adrian Krebs muss bei der Ausbildung seiner Lernenden bei TIE International mit einem Weiterbildungspartner zusammenarbeiten, der seine Anliegen genau verstehe und auch offen ist für Weiterentwicklungen von Lehrgängen und Modulen. So ist die Zusammenarbeit mit der Lernwerkstatt und dessen CEO Daniel Herzog zustande gekommen. Krebs: «Der praxisnahe Unterricht ist für uns zentral. Dies ist bei unserem Partner Lernwerkstatt auch so. Daher organisieren wir für fast alle Unterrichtsblöcke reale Projekte mit richtigen Kunden. Dies hilft nicht nur den Lernenden, sondern bewirkt automatisch, dass auch unsere Berufsbildner und Berufsbildnerinnen à jour sind.» Der 42-jährige CEO des Unternehmens TIE International denkt innovativ und träumt davon, sein Konzept der Berufsbildung im Bereich Blockchain auch in Nordamerika zu etablieren.

Basislehrjahr für Informatiker und Mediamatiker in Cyber Security oder Blockchain

Adrian Krebs beschreibt, wie zentral dieses Anliegen ist: «Wir bieten ein Basislehrjahr für Informatiker und Mediamatiker an. Dies von Zug, über Zürich bis Bern. Neben dem klassischen Basislehrjahr haben wir zusätzlich auch Angebote wie Cyber Security oder Blockchain.» Speziell das Thema Blockchain erachtet er als wichtig: «Der Mehrwert einer Blockchain Ausbildung für Lernende ist einfach erklärt. Denn wer die Blockchain verstanden hat weiss, dass nicht alles, aber sehr vieles im künftigen Leben anders sein wird.» Es gehe beispielsweise nicht nur um den Kryptohandel, sondern vielmehr um das Crypto-Mining, der Entwicklung von sogenannten Smart-Contracts oder auch Non-Fungible Tokens (NFTs). Wir von TIE International gehen davon aus, dass in naher Zukunft die Blockchain Technologie eine Relevanz für praktisch alle Firmen haben wird. Ebenfalls nimmt der Stellenwert bei Privatpersonen, Vereinen und schlussendlich auch dem Staat stark zu. Da möchten wir mit unserem Ausbildungsangebot einen Beitrag leisten.»

Kunden möchten keine Kompromisslösungen

Was heisst das konkret? Adrian Krebs und sein Team arbeiten mit richtigen Crypto-Mininganlagen, programmieren Software oder Webseiten für Kunden und so weiter. Die Herausforderung: «Einzelne Tätigkeiten in der Informatik sind grundsätzlich sehr einfach. Das Problem liegt am Schluss mehr daran, ein Projekt von A bis Z komplett durchzuziehen.» Die Veränderung der Methodik hat für Adrian Krebs einen grossen Einfluss. So könne er nicht mit billiger Hardware, gratis Software oder dergleichen arbeiten. Daraus resultieren natürlich auch höhere Kosten für die Ausbildungsangebote. Höhere Preise seien damit teilweise nicht vermeidbar. Aber er habe gute Erfahrungen gemacht, denn die Kunden wollen in diesem Bereich eine Top-Lösung und keine Kompromisse. Eine hohe Rendite sei für Adrian Krebs nicht relevant: «Wir wollen den Wirtschaftsstandort Schweiz fördern und möchten mit einer modernen Ausbildung die teilweise enorm träge Bildungslandschaft aufrollen.»

Als «Techie» sollte man sich auch in BWL und Didaktik auskennen

Adrian Krebs ist selber jedoch kein Dozent im klassischen Sinne. Aber er ist er stark in der Ausgestaltung des Ausbildungsplanes involviert und definiere die Inhalte und das Niveau. Dabei stehen für ihn die Kundenwünsche und -erwartungen im Zentrum. Aufgrund dieser gestaltet er dann passend auf das didaktische Konzept und der Machbarkeit seiner Klientel die Unterrichtsunterlagen. Dabei hilft ihm, dass er das Ingenieur-Wesen von der Pike aus kenne und gerne neue Technologien – egal in welchem Bereich – ausprobiere. «Teilweise kann ich mich kaum entscheiden, was ich als nächstes ausprobieren möchte. Bei mir Zuhause liegt sehr viel Hardware im Büro, die installiert oder verkabelt werden will. Zum Glück sieht man dies bei der Software optisch weniger », sagt er mit einem Schmunzeln. «Ich selber würde mich schon als Tech-Menschen bezeichnen. Ich denke aber, dass man sich gerade als «Techie» einerseits in der Betriebswirtschaft, andererseits aber auch im Bereich der Didaktik auskennen sollte. So habe ich neben dem eMBA Management auch noch bei der Lernwerkstatt den Ausbilder mit eidg. Fachausweis absolviert. Das hat mir einen grossen Mehrwert gegeben.»

Einstieg in die Erwachsenenbildung und Berufsbildung

Aus dem früheren SVEB 1 sind heute zwei Ausbildungen entstanden. Das «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in» richtet sich an Personen, die Gruppen unterrichten möchten. Fachpersonen und Berufsbildner/innen, welche einzelne Lernende, Studierende oder Mitarbeitende individuell begleiten und beraten wollen, besuchen das SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/in. Beide Lehrgänge umfassen 14 Ausbildungstage während vier bis fünf Monaten. Die Lernwerkstatt Olten bietet pro Jahr 90 Lehrgänge an 30 verschiedenen Standorten in der ganzen Deutschschweiz an.

www.sveb-1.ch