Ausbildung muss überdacht werden, damit sie ganzheitlich bleibt und der neuen Realität angepasst wird. Sie muss vor allem der Individualisierung des Lernverhaltens der kommenden Generationen gerecht werden. Das sind Herausforderungen, die uns als Institution, Trainer und Berater/in vor wichtige Entscheidungen stellen.
Wie gehen wir damit um, dass immer mehr Applikationen und neue Technologien zukünftig das Lehren und Lernen unterstützen? Braucht es noch eine Lernbegleitung?
Die digitale Zukunft ist da, sie ist die neue Realität und lässt sich nicht mehr aus unserem Alltag wegdenken. Sie beherrscht bereits viele Märkte. Auch die Ausbildungslandschaft in der Schweiz hat in den letzten Jahren grosse Schritte gemacht und Hürden genommen, um sich digital zu transformieren.
Neue Lebensmodelle
Die neue Realität umfasst alle Lebensbereiche und fordert durch viele Faktoren unser zukünftiges Lehr- und Lernverhalten. Demographische Veränderung, fortschreitende Technologien, das Bedürfnis nach Individualisierung und die damit entstehende Komplexität ergeben eine Fülle von neuen Lebensmodellen. Diesen neuen Perspektiven gilt es gerecht zu werden.
Lernen der Zukunft
Die Lernenden möchten zukünftig noch mehr als bisher wissen, was ihnen eine Aus- oder Weiterbildungsmassnahme bringt. Sie möchten lernen – dies aber vor allem dann tun, wenn es in ihrem Zeit- und Lebensplan Platz hat. Ein e-Learning über das Smartphone oder Tablet während der Bahnfahrt, der Austausch in der Gruppe mit anderen Kursteilnehmenden über eine Applikation, eine Frage an den Kursleitenden über den Klassenchat etc. – dies sind nur einige Beispiele, die diese neuen Bedürfnisse beschreiben.
Der Präsenzunterricht wird nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg bilden, soll jedoch einen noch höheren Praxisbezug und somit die unbedingte Möglichkeit des Ausprobierens, Testens oder Übens beinhalten. Flipped classroom oder blended learning bilden hier das didaktische Grundgerüst. Kurz gesagt: Der Lernende verlangt auf seine Bedürfnisse massgeschneiderte Angebote. Die Bildung muss sich hier flexibel und kundenorientiert weiterentwickeln.
Lehrpersonen stehen vor der Herausforderung, sich für die neue Realität fit zu machen. Dies bedingt einerseits der Wille, sich digital weiterzubilden, andererseits auch das Bewusstsein, dass es nicht mehr nur genügt, die Lerninhalte mit analogen Methoden weiterzugeben. Es wird vorausgesetzt, dass die digitalen Möglichkeiten der Wissensvermittlung beherrscht und im Unterricht angewendet werden.
Fazit
Ausbildende und Trainer wird es auch zukünftig brauchen. Das Face to Face Setting ist in Anbetracht der sozialen Bedürfnisse des Menschen unabdingbar und für den gezielten Lernerfolg von hoher Wichtigkeit. Als Lehrperson muss ich mich zwingend weiterbilden, um im digitalisierten Ausbildungsmarkt der Zukunft zu bestehen.