Die Branchenverbände bestätigen, dass das gesamtschweizerisch anerkannte SVEB-Zertifikat Ausbilder/in das Fundament und den Einstieg in die Erwachsenenbildung in der Schweiz bildet. Mit der aktuellen Revision der Lehrgänge im Bereich «Ausbildungen für Ausbildende» werden die Kompetenzen der Bildungsprofis erweitert.
Es tut sich was im Bereich der Ausbildungen für Ausbildende (AdA). Die Revision der Lehrgänge SVEB-Zertifikat Ausbilder/in, Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis und Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom ist weit fortgeschritten. Jetzt wo Digitalisierung und Künstliche Intelligenz auch die Bildungsbranche erfasst haben, kam dies gerade zur richtigen Zeit, bestätigt Lernwerkstatt Olten (LWO) CEO Daniel Herzog. Und so bietet die LWO sämtliche Angebote bereits nach neuem System an.
Das gesamtschweizerisch anerkannte SVEB-Zertifikat Ausbilder/in (früher SVEB 1) ist seit 1996 ein Beleg für die Professionalität in der Gestaltung und Durchführung von Lernveranstaltungen. Das wird von allen Branchenverbänden anerkannt. Das Zertifikat gilt als Voraussetzung für die Ausübung von professionellem Wissenstransfer bei allen Ausbildenden. Über 63’000 haben das Zertifikat bisher erworben. Das SVEB-Zertifikat ist das erste Modul des eidgenössischen Fachausweises Ausbilder/in. Wie bei allen Berufsprüfungen braucht es eine laufende Anpassung an die neuen und veränderten Bedürfnisse der Zielgruppen. Unter anderem gilt es, die Erweiterung der didaktischen und sozialen Kompetenzen der Ausbildenden zu fördern.
Erfolgreiche Wissensvermittlung
Der SVEB-Lehrgang ist die Basis und befähigt Fachleute aller Bereiche und Branchen dazu, ihr Wissen erfolgreich weiterzugeben. Speziell in den letzten Jahrzehnten wurde deutlich, dass es für einen guten Unterricht, beziehungsweise ein gut strukturiertes Seminar, in der Erwachsenenbildung mehr als nur Fachwissen braucht. Die Aufgabe der Ausbildenden hat sich weiterentwickelt. So werden von ihnen neben Fachkompetenz auch didaktische und soziale Kompetenzen erwartet. Dies vermittelt und fördert eine SVEB-Ausbildung jetzt konsequenter denn je.
Vernetzungskompetenzen fördern
Und darum geht es: Viel wird über die so genannten «Soft Skills» geredet und geschrieben. Eine universelle Definition für Soft Skills gibt es zwar nicht, aber man kann sie als die Fähigkeiten betrachten, die nicht an einen bestimmten Job gebunden sind. Also geht es um Eigenschaften, die Menschen dabei helfen, in einem Arbeits-, Studien- oder sozialen Umfeld erfolgreich zu sein, unabhängig von ihrer Erfahrung, Rolle oder Disziplin. Man spricht hierbei auch von übertragbaren oder zwischenmenschlichen Fähigkeiten.
Was ebenso absolut im Zentrum der nun geforderten Kompetenzerweiterung an die Ausbildenden steht ist die Förderung der Vernetzungskompetenzen in einem immer anspruchsvoller werdenden Ausbildungsumfeld. Mit dem anerkannten Zertifikat kann man auf dem Bildungsmarkt als qualifizierte Fachkraft auftreten, die eben den erweiterten Bedürfnissen gerecht wird. Man stellt zudem sein soziales, fachliches und methodisches Können unter Beweis. Und last but not least: Man gewinnt mit dem anerkannten Abschluss zusätzlich Vertrauen und schafft die Voraussetzungen für neue berufliche Chancen.
Kein Wunder also, dass die Zahl der SVEB-Zertifizierten in der Schweiz stetig ansteigt. Das zeigt auch die Statistik des AdA-Baukastensystems für das Jahr 2022. Das erste Fazit hierzu: Die Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung sind nach wie vor sehr beliebt. In der Schweiz verfügten demnach per Ende 2022 mittlerweile 63’401 Personen über das SVEB-Zertifikat Ausbilder/in und 13’586 Bildungsfachleute über den eidg. Fachausweis Ausbilder/in. 195 Personen tragen den Titel Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom.
Der Weg zu einem «sinnvollen Job»
Bei allen Auswertungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung und der Ausbildung für Ausbildende stehen die Motivationen im Mittelpunkt. Die Lernwerkstatt Olten beispielsweise befragt ihre Kunden nach dem Grund einer Weiterbildung im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching, Betriebliches Mentoring, Transaktionsanalyse und Personalmanagement. Die meisten Personen möchten in erster Linie ihre persönlichen Kompetenzen erweitern und einen interessanten Job mit einer sinngebenden Aufgabe bekleiden. Weiter will man die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und vereinzelt ist die Motivation, eine Weiterbildung zu absolvieren, auch mehr Lohn zu erhalten. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie der beiden Online-Portale Ausbildung-Weiterbildung.ch und Karriere.ch.
Deutlich wird der Trend zum Beispiel beim eidgenössischen Fachausweis Ausbilder/in. Dieser baut auf dem SVEB-Zertifikat Ausbilder/in auf und setzt den Besuch von fünf weiteren Modulen sowie vier Jahre Praxiserfahrung voraus. Während das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Durchführung von Lernveranstaltungen» zur kompetenten Kursleitung im vorgegebenen Rahmen befähigt, bereitet das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Einzelbegleitung» auf das individuelle Begleiten und Beraten von Lernenden, Studierenden oder Mitarbeitenden vor. Ausbilder/innen mit eidgenössischem Fachausweis entwickeln autonom Kurse. Der Abschluss bringt erwachsenenbildnerische Kompetenz und erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das anschliessende Diplom Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin ist auf Personen mit Führungsfunktionen in einer Bildungseinrichtung zugeschnitten.
Einstieg in die Erwachsenenbildung und Berufsbildung
Aus dem früheren SVEB 1 sind heute zwei Ausbildungen entstanden. Das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Durchführung von Lernveranstaltungen» richtet sich an Personen, die Gruppen unterrichten möchten. Fachpersonen und Berufsbildner/innen, welche einzelne Lernende, Studierende oder Mitarbeitende individuell begleiten und beraten wollen, besuchen das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Einzelbegleitung». Beide Lehrgänge umfassen 14 Ausbildungstage während vier bis fünf Monaten. Die Lernwerkstatt Olten bietet pro Jahr 90 Lehrgänge an 30 verschiedenen Standorten in der ganzen Deutschschweiz an.
Lohnempfehlungen
Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten hilft Bildungsfachleuten, Begleitpersonen und HR-Fachleuten, ihren Marktwert zu bestimmen. Die Zahlen beruhen auf Erfahrungswerten und entsprechen den auf dem Arbeitsmarkt in der Schweiz bezahlten Salären. Anhand des Funktionsstufensystems, dem Arbeitsort, dem Alter und dem Beschäftigungsgrad kann der Richtlohn ermittelt werden.